Variationen in Scheiben

Normal kann jeder und so ist in der Welt der Silberscheiben oft auch erst auf den zweiten Blick erkennbar, hier ist ja nichts wirklich normal. Ob es eine Mehrfachfunktion ist, ob es nur die Farbe ist, ob es Drucktechniken sind, oder auch Form, Geruch und ob Zusatzfunktionen vorhanden sind. Auch wenn einiges davon als Marketing-Gag abgetan werden kann, steckt da doch viel Potential in der Technik, der Optik und auch für neue Zielgruppen in solchen Sonderversionen von Disc.
 
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Daher wollen wir hier mal einen Versuch machen, einen Überblick über diese Sonderversionen zu verschaffen. Und da gibt es einiges, was allgemein nicht bekannt ist, aber trotzdem entwickelt wurde. Eben weil man sich Gedanken gemacht hat, wie man die verschiedensten Arten der Compact Disc und der anderen Disk-Formate einsetzen kann. Auch Dinge sind dabei, die reine Versuche geblieben sind.
Außerdem gibt es natürlich auch noch obscure bis praxisnahe Disc-Versionen, wo der Labeldruck eine zusätzliche Funktion übernimmt, die Oberfläche mal nicht bedruckt ist, oder beispielsweise mit natürlichen Materialien beklebt wurde. Auch eine Individualisierung der Disc ist eine Option und mittels eines eingebauten Chips kann die Möglichkeiten der RFID-Technologie genutzt werden.
 
 

Zunächst eine Richtigstellung

 
Wenn immer wieder gerne von den sogenannten Shape-CDs gesprochen wird, ist das sachlich eigentlich falsch, weil der Begriff Shape-CD ein geschützter Name ist. Es ist vergleichbar mit den beliebten Tempo-Taschentüchern, wenn wir Papiertaschentücher meinen, oder dem Tesafilm, wenn es um Selbstklebefilm geht. Oder auch Plexiglas, wenn es Acrylglas ist, oder Nirosta-Stahl, wenn wir Edelstahl meinen. Es gibt weitere Beispiele dieser Art,
Tempo, Tesafilm, Plexiglas und Nirosta sind geschützte Markennamen, die zu Gattungsbegriffen wurden. Gleiches gilt auch für die Shape-CD und die entsprechenden anderen Disc-Formate.
   
Gut, wir wollen versuchen, hier einen Überblick der verschiedenen Möglichkeiten zu schaffen und hierbei auch vorhandene Beispiele präsentieren. Es gibt erweiterte Bildergalerien zu den Themen, die aus den jeweiligen Punkten aufgerufen werden können, soweit diese bereits aufbereitet sind.
 
 
 
     

Variante 1: Die formgeschnittene Disc

In der Welt der Vinylscheibe ist die formgeschnittene Disk ja schon lange bekannt und wurde in Verbindung mit bildhaften Motiven in der Vergangenheit immer mal wieder eingesetzt. Die Compact Disc war zunächst vor solchen "Entwicklungen" unberührt geblieben, weil die nachträgliche Bearbeitung technologisch sich als äußerst schwierig darstellte.
Erst 1995 wurde von Mario Koss und Axel Wilhelm in Berlin ein Verfahren entwickelt, die das nachträgliche "shapen" einer CD oder DVD ermöglichte. Daher nannten sie das Produkt auch Shape-CD und ließen sich diesen Namen schützen. Und die Firma Pikosso aus Berlin von Mario Koss war dann auch die erste, die solche formgeschnittenen CDs auf den Markt brachte.
Daraus entwickelte sich dann über den Produktionsbetrieb cuba Jahre später auch die Firma Best of GmbH, die die Markenrechte übernahm und die Aktivitäten auf eine internationale Produktion und Vermarktung ausdehnte. Es wurden auf Basis der Shape-CD weitere Produkte für spezielle Einsatzgebiete entwickelt, wobei hier insbesondere auch die Ticket-CD erwähnt werden sollte.
Aber auch andere Versionen einer Disk entstanden, die beispielsweise auf Basis einer DVD hergestellt wurden.
Muster Shape-CD (Best of) Muster Ticket-CD (Best of)
Der Einsatz der Ticket-CD erfolgte für Konzerte und besondere Events und die Disc hatte eine durchnummerierte Abbruchkante zur Eingangskontrolle. Als Inhalt wurde gerne ein besonderer Musiktrack, oder auch einige Worte der Band - teilweise visualisiert - eingesetzt, um eine zusätzliche Bindung und den Zusatznutzen dieser besonderen Eintrittskarte zu verdeutlichen.
Auch andere Presswerke nutzten die Technologie, um ihren Kunden formgeschnittene Disc anzubieten. Allerdings wurden dann andere Namen für das Produkt gewählt (Beispiel: Cut-CD bei Sonopress), weil der Begriff Shape-CD nicht verwendet werden konnte. Aufträge für solche Produkte kamen meistens immer dann, wenn es darum ging, besondere Aufmerksamkeit zu erreichen.
Und immer war es eine ganz normale CD oder DVD, die im Rahmen der Bedruckung des Labels einen Marker bekamen, den der Schneidlaser dann brauchte, um die Form der Disc genau hinzubekommen.
Muster mit Markierung
für den Schneidlaser
Gleiches Motiv formgeschnitten (Sonopress)
Auch die Visitenkarten-Disc wurde zu einem der wesentlichen Produkte, weil sie auch gleichzeitig mit Inhalten punkten konnte. Beispielsweise eine Präsentation des Unternehmens, oder das persönliche Leistungsangebot des Visitenkarten-Inhabers waren und sind Nutzungsmöglichkeiten. Um in den üblichen Abmessungen einer Visitenkarte zu bleiben, wurde als Basis hier aber die 8cm-Disc eingesetzt.
Technologisch ist eine formgeschnittene CD oder DVD erst einmal eine völlig normale Disc, die in der bekannten runden Form mit 12cm Durchmesser repliziert wird. Jeder dieser Disc muss eine Markierung haben, wo dann später der motivgesteuerte Laser ansetzen kann, um die gespeicherte Form auszuschneiden.
Zu beachten ist hierbei aber, das bei der Gestaltung der später vorgesehenen Form die Mindestgröße eingehalten werden muss, die dem Platzbedarf für das Datenvolumen der Abspielseite entspricht. Außerdem sollten mehrere Anlegekanten vorhanden sein, die den Normalkonturen der CD entsprechen, um eine mittiges einlegen der CD in den Player zu ermöglichen.
Wegen der hohen Abspielgeschwindigkeiten der Disc, insbesondere bei der Version als DVD entsteht allerdings eine Unwucht, die hohe Laufgeräusche und eine extreme Belastung der Laufwerke bedeuten. Um das zu vermeiden, sollte die Motivgestaltung und die geplante Form möglichst symetrisch vorgenommen werden.
Zu beachten ist der allgemeine Warnhinweis, solche formgeschnittenen Disc nicht in Computer-Laufwerken und Auto-CD-Playern zu betreiben. Insbesondere dann, wenn hier "Slot-In-Laufwerke" vorhanden sind. Bei Nichtbeachtung ist eine Beschädigung der Laufwerke zu erwarten.
Nachtrag vom Juli 2015: Die Marken- und Patentrechte der Shape-CD® liegen seit Mai 2015 aktuell wieder dort, wo man vor Jahren diese spezielle Art der Disc auch erfunden hat. Die Firma Media-Lobby in Berlin (mit dem ehemaligen Gründer der Firma Pikosso) hat die Produktion und Vermarktung von dem Inhaber der "Best Of.. GmbH" übernommen.
     
   
 
 

Variante 2: Die teildurchsichtige Disc

Bei diesem Disc-Format wird wie bei der formgeschnittenen Variante der Vorteil genutzt, dass die Inhalte von innen nach außen ausgelesen werden. Außerdem wird nur der Teil der Disc in der Produktion verspiegelt (gesputtert), der auch Inhalte hat und dadurch bleibt der Restbereich der Disc durchsichtig.
Hier macht man sich das Produktionsverfahren für die 8cm-Disc (3 Inch-CD) zunutze, wendet aber dieses Verfahren auf die 12cm-Disc an. Es wird die Regel genutzt, dass eine Single- oder Maxi-CD maximal 20 Minuten Audio enthalten können und hierfür wurde ein eigenes Sputtering-Verfahren entwickelt, wobei eben nur dieser Bereich mit der üblichen Refelexionsschicht ausgestattet wird. Muster Abspielseite (MPO) Muster Labelseite (MPO)
Und diese Durchsichtigkeit des optisch klaren Granulates Polycarbonates kann in Verbindung mit einem passenden bildhaften Labeldruck eben zu den gewünschten Effekten führen. Und genau dieser Vorteil führt dann zu einer filigranen Optik, die oft durch einen passenden Hintergrund des bedruckten Inlays erst richtig zur Wirkung kommt. Der eher bildhafte Labeldruck schwebt sozusagen über dem Druck-Artwork.
Dabei kann es auch sein, dass das Polycarbonat eingefärbt wird, was die Möglichkeiten und somit auch erzielbaren Effekte bei der optischen Gestaltung der Disc erweitert. Der Außenbereich bleibt wie bei reinem Polycarbonat durchsichtig, bildet aber zu dem im Innenbereich aufgebrachten Labeldruck einen passenden Kontrast. Entsprechende Beispiele werden wir auch in der Bildergalerie präsentieren. Der wesentliche Vorteil zu der formgeschnittenen Disc liegt allerdings in der Tatsache, durch die Gestaltung des Labeldrucks eine beliebige Formgebung vortäuschen zu können, ohne aber auf die technischen Vorteile der klassischen Disc verzichten zu müssen.
     
   
 
 

Variante 3: Die duftende Disc

Sie sehen frisches Obst und sie riechen es, die frisch gebrühte Tasse Kaffee lockt mit ihrem eindeutigen Geruch, eine leckere Schokolade wurde geöffnet und verführt zum Genuss. Sie fragen sich, was hat das mit der Disc-Technologie zu tun? Ganz einfach, je mehr Sinne bei einem Produkt angesprochen werden, umso mehr lassen wir uns dafür begeistern. und genau da gibt es die CD, DVD oder auch BD, die eben den Geruchssinn auch ansprechen kann.
Geht nicht, gibt es hier nicht. Und womit wurde das erreicht? Die Disc wird nach Fertigstellung des Labeldrucks mit einem weiteren Druck ausgestattet, der eben diese Geruchspartikel enthält. Freigesetzt wird der Geruch, wenn man die Oberfläche etwas mit dem Finger reibt. Sofort haben wir den Geruch in der Nase, der diesem Produkt entspricht. Und so kommt zu der Abbildung des beispielsweise aufgedruckten Apfels auch der entsprechende Geruch dazu. Nur reinbeißen ist in diesem Fall nicht anzuraten. Frischer Apfel gefällig?
(Sonopress)
Geruch von Cola-Brause
(Prefix
)
Und da gibt es schon schöne Beispiele, sowohl optisch, wie auch im Hinblick der angeregten Geruchsnerven. Eine klare Zuordnung der ausgewählten Geruchsnoten sollte allerdings gegeben sein. Und wie im realen Leben sollte  eine Auswahl auf als angenehm empfundene Gerüche beschränkt sein.
Natürlich ist die "Geruchs-Disc" nicht unbedingt etwas, was der Mensch braucht. Aber eingesetzt als Werbemittel kann diese Disc durch die Reize an den Geruchssinn sehr viel intensiver die Botschaft verkünden: Hallo, hier kannst du Dich wohlfühlen. Denn eine Werbebotschaft funktioniert um so besser, je mehr Sinne angesprochen werden.
Auch eine Kombination einer Disc mit Geruchselementen mit z.B. einer teildurchsichtigen Disc ist durchaus normal. So ist der Apfel (linkes Bild) genau so eine Kombination einer teildurchsichtigen Disc mit zusätzlichen Geruchspartikeln. Weitere Beispiele zu der duftenden Variante werden in einer eigenständigen Galerie vorgestellt.
     
   
 
 

Variante 4: Die CD und auch gleichzeitig Schallplatte

Eine CD, abspielbar auch auf dem analogen Vinylplattendreher! Unmöglich? Nicht ganz, denn das geht tatsächlich. Nicht mit jeder CD, aber es gibt eine Technologie, die genau dies ermöglicht. Vorgestellt wurde diese Technologie mit ersten Mustern auf der Messe "PopKomm 2007" von dem Presswerk optimal media aus Röbel (Deutschland).
Die Grundidee von optimal media basiert auf der Tatsache, dass eine Schallplatte eine Rille benötigt mit den Auslenkungen, die dem Tonabnehmer die notwendigen Informationen liefert, um daraus das elektrisch umgewandelte Signal zur Musikwiedergabe bereitstellen zu können. Und technologisch gesehen ist die CD mit den 12cm Durchmesser durchaus geeignet, um bis zum Abschaltpunkt einer Schallplatte einige Minuten Musik unterzubringen. Die Vinyl-Seite der CD Das Cover der Vinyl-Disc
Nun hat man bei der technischen Umsetzung für diese Idee nicht einfach eine Vinylplatte mit einer CD zusammengeklebt, denn das hätte die Standards der CD mit 1,2mm Materialstärke gesprengt. Zugegeben, diese Kombination aus CD und Schallplatte ist nicht in den Standards der CD (Red Book) als eine Spezifikation vorgesehen und genau genommen somit auch nicht zulässig.
Da optimal media über eine langjährige Erfahrung auch im Bereich der Vinylherstellung besitzt, hat man dieses Wissen genutzt und durch einen dreidimensionalen Labeldruck die notwendige Struktur einer Vinylscheibe hergestellt. Und auch optisch glaubt man eine Mini-Schallplatte vor sich zu haben.
Und der notwendige Adapter zur Anpassung auf das kleinere Innenloch des Plattenspielers wird mitgeliefert. Mit diesem - etwas "fummelig" wirkendem" Adapter wird die Differenz des Innenloches der CD (15mm) auf das Innenloch der Schallplatte (8mm) zentriert.
Die Kombination aus
Compact Disc und Vinylscheibe auf dem Plattenteller

(Bilder © optimal media)
Nur ein Gimmick? Wir glauben, es ist viel mehr und gleichzeitig eine Möglichkeit, einen Brückenschlag zweier Systeme mit hohem Aufmerksamkeitswert zu ermöglichen. Allerdings hat es dann nur relativ wenige Produktionen mit dieser CD-/Vinyl-Kombination gegeben und das Presswerk hat dieses Produkt aus seinem Angebotskatalog gestrichen.
In der Detailübersicht haben wir dann auch die Disc mit aufgeführt, die wie eine Vinylscheibe aussehen. Diese sind allerdings reine optische Medien für den CD-Player. Aber der Effekt ist schon verblüffend, denn das Label ist in Vinyl-Optik gestaltet. Und irgendwie ist die gute alte Schallplatte ja immer noch - oder schon wieder - sehr beliebt, weil sie einfach ein Symbol für Ruhe und entspanntes Leben darstellt.
Sobald sie entsprechende Übersicht verfügbar ist, werden wir das hier miteinander verbinden und einen Link erstellen.
     
   
 
     

Variante 5: Optische Effekte mit Hologrammen

Ja, wir kennen es ja, wenn wir die Abspielseite einer CD im Licht betrachten, wie es zu einem Farbenspiel kommt. Nein, das ist hier nicht gemeint, denn eine Disc mit holografischen Effekten ist mit einer Oberfläche auf der Labelseite ausgestattet, die bei der Betrachtung im richtigen Winkel der Lichtquelle die Farben verändert, oft auch eine Tiefenwirkung hat und feinste Strukturen sichtbar macht, die auf dem erste Blick ansonsten nicht zu sehen sind. Es ist eine weitere Möglichkeit der Oberflächen-Gestaltung einer Disc und eine optisch interessante Variation.
Natürlich ist der Kreativität der Grafiker bei der Gestaltung der Label-Oberfläche mit holografischen Motiven kaum eine Grenze gesetzt, Nur wird eben nicht mit farblichen Elementen gearbeitet, sondern der Effekt der Lichtbrechung genutzt, um eben diese Oberfläche richtig wirken zu lassen. Neben Schriften und Bildern werden oft gerne auch geometrische Muster eingesetzt, weil hier der Effekt mehr zur Wirkung kommt. Muster Varta Hologramm (Sonopress) Cher: It´s A Mans World
Alle rennomierten Presswerke beherschen auch die Bedruckung der Labelseite mit der Holographic-Technik. Auch wenn inzwischen die Nachfrage bei den Produktions-Aufträgen mit diesem speziellen Labeldruck nachgelassen hat, weil man bei den Auftraggebern fast nur noch kaufmännische Überlegungen anstellt, ein Hingucker sind solche Disc natürlich immer.
Insbesondere in der Musikindustrie hatte man schon sehr früh diese Möglichkeiten erkannt und so gibt es etliche Produktionen, wo dieser Effekt eingesetzt wurde und wird. Wir werden diese Disc der Kaufversionen auch in einer eigenen Galerie berücksichten und werden weitere Exemplare aus unserer umfangreichen Dokumentation hinzufügen und hier dann entsprechend verlinken.
     
   
 
     

Variante 6: RFID, die Disc kommuniziert

Die kleine 12cm-Scheibe kann mehr, als man normalerweise vermutet. Natürlich nur, wenn sie entsprechend ausgestattet ist und dann ist sie eigentlich absolut sicher. Warum also nicht einmal etwas weiter denken und der Scheibe aus Polycarbonat eine Zusatzfunktion einpflanzen und das ist mit der RFID-Technologie möglich.
Die Rede ist davon, die Disc mit einen RFID-Chip auszustatten, der es ihr ermöglicht, mit entsprechenden Lesegeräten zu interagieren. Das kann beispielsweise auch bei extrem hochwertiger Software und anderen Inhalten der Fall sein, die vor Raupkopien geschützt werden soll und die nur funktioniert, wenn sie an bestimmten technisch ausgestatteten Arbeitsplätzen verwendet wird.
Zugangskarte Messe MediaTech (CDA) Erste RFID-Disc weltweit (CDA)
Es kann aber auch ein Zugangskontrollsystem für eine individualisierte und somit personenbezögene Öffnung von Räumen oder Sonderbereichen sein, mit namentlicher Begrüßung im Eingangsbereich. Dazu muss die Disc noch nicht einmal vor irgendwelche Lesegeräte oder Scanner gehalten werden, weil hier auch der Datenaustausch über gewisse Entfernungen möglich ist. Denn es ist mit der RFID-Technologie durchaus möglich, eine Disc zu individualisieren.
Was ist und kann RFID (Radio Frequency Identification)? Es handelt sich um eine Technik zum kontaktlosen Datenaustausch, wobei zwischen einem RFID-Transponder und einem RFID-Schreib-/Lesegerät ein magnetisches oder auch elektromagnetisches Feld aufgebaut wird. Und sobald sich der Chip des RFID-Transponders innerhalb der Reichweite des Schreib-/Lesegerätes befindet, wird der Transponder mit Strom versorgt und es können Daten ausgelesen, aber auch neue Daten hinterlegt werden.
     
   
 
     

Variante 7: Label mit Schrift und Grafik, mal nicht gedruckt

Ja, das geht und da muss auch nicht nachträglich jemand die Disc beschriften, um den Inhalt unterscheiden zu können. Der Trick ist eigentlich ganz einfach und dabei wird die Tatsache genutzt, dass die Verspiegelung der auszulesenden Daten ja auf der Labelseite vorgenommen wird und die schützende Kunztharzschicht für den normalerweise folgenden Labeldruck durchsichtig ist.
Da ja zur Produktion einer Disc erst erinmal die Masteringarbeiten anstehen, um über das Glas-Master, das mit einer fotoempfindlichen Schicht ausgestattet ist, zu belichten und davon in der Galvanik die Matritzen Mutter → Vater → Sohn zu erstellen, wird hier ein kleiner Trick angewendet. Labelseite (Sonopress) Abspielseite (Sonopress)
Der Laser-Beam-Recorder belichtet neben der Pit-/Land-Struktur, die sich im Innenbereich befindet, den restlichen Teil nach außen so, dass sich daraus ein Bild ergibt. Und das ist in diesem Fall die Beschriftung. Das wird in Spiegelschrift gemacht und so kann man von der Labelseite eben den Inhalt ohne Probleme lesen.
Wie im normalen Produktionsablauf wird auf der "gesputterten" Seite - also der Seite mit der Reflexionsschicht - der Acryl-Schutzlack aufgebracht. Allerdings dann ohne den sonst üblichen Labeldruck.
Es ist auch hier nicht bei Versuchsmustern, wie bei der abgebildeten CD von "Eurythmics" geblieben. Anwendbar war diese Methode allerdinga nur bei Single-Veröffentlichungen, da hier die 20-Minuten Maximalkapazität ja im inneren Bereich der Compact Disc liegen. Weitere Beispiele werden wir auch in einer speziellen Übersicht zusammenführen.
     
   
 
           

Variante 8: Disc mit anderen Oberflächen

Kreativität gepaart mit sachlichem Nutzen, das wäre eigentlich der Untertitel zu dieser Gruppe. Denn die Oberfläche der beduckten Disc, also die Labelseite, ist mehr als nur die Fläche, die etwas zum Inhalt der Disc sagt. Neben den praktischen Lösungen die mit dem Tampodruck, Siebdruck, Offsetdruck oder digitalem Druck hergestellt werden, gibt es weitere Varianten, die das Medium CD, DVD oder Blu-ray für Einsatzzwecke perfekt gestalten hilft, die über die reine Bedruckung des Labels hinausgehen.
 
         
Blindenschrift/Braille (CDA)          
           
In diese Gruppe gehören einmal die Disc mit besonderen Label-Oberflächen in Drucktechnologien, aber auch der Einsatz für Zielgruppen wie beispielsweise für Blinde, wo auch die schönste Optik nicht hilfreich wäre und stattdessen die Blindenschrift (Braille-Schrift) erforderlich ist.
           
           
   
 
           

Variante 9: Weitere Disc, die einfach anders sind

In dem kleinen runden Scheibchen von 8cm bzw. 12cm Durchmesser stecken weit mehr an Möglichkeiten, als die Erfinder zur Einführung der Silberscheibe geplant hatten und man über die Jahre der Weiterentwicklung diverser Formate normalerweise erwartet. Gut, jeder kennt die Disc als Musik-CD, als Disc mit Video-Inhalten und als Datenträger für Fotos, Texte und Programme.
Aber oft ist es die richtige Idee und auch möglicherweise eine Anforderungen aus dem Bereich der Lizenzsicherung. Oder auch nur die reine Freude am Experiment, das dann zu Ideen für zusätzlichen Lösungen führt. Dadurch wurden der Disc etliche weitere Nutzungsmöglichkeiten eröffnet, ohne das diese auch alle tatsächlich in der Serienproduktion angekommen sind. Aber die Option ist durch diese "Spielwiese der Experimente" vorhanden. auch wenn deren Lösung manchmal "skurril" erscheinen mag.
 
 
Bierdeckel-CD mit echtem Papierfilz (© Prefix) CD als Korkuntersetzer
(© Prefix)
CD mit echtem Holzfurnier (© Prefix) CD mit Schottenröckchen
(© Prefix)
individuelle Mailing-CD
(© Prefix)
 
           
Von diesen Lösungen hat es die Mailing-CD geschafft, auch zur Vermarktung eingesetzt worden zu sein. Aber es soll einfach nur aufzeigen, dass auch "unmögliche" Ideen manchmal eine Chance haben. Selbst wenn dann einige dieser Ideen scheitern, vielleicht weil es technische Hindernisse gibt. Aber es zeigt auch, dass manchmal durchaus anprechende Ergebnisse dabei herauskommen.
           
           
   
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